Bin ich Charlie? fragt sich Frau Frogg in ihrem Blogbeitrag zum schrecklichen Attentat in Paris. Wenn zwölf Leben einfach so mir nicht, dir nichts ausgelöscht werden wegen ein paar Mohammed-Karikaturen, bin ich zunächst einmal Charlie. Aber dann stelle ich mir die Frage: Was hat in diesen Männern diese unsägliche Wut ausgelöst, dass sie bereit waren, ein Dutzend Menschen zu töten?

Ich weiss es nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein paar provokative Mohammed-Karikaturen eine solche Wut, vielleicht auch eine solche Verzweiflung, auszulösen vermögen. Was ich aber weiss, ist, dass Papier geduldig ist und letztlich auch die provokativste Karikatur da landet, wo sie hingehört: Auf dem Altpapier. Damit will ich nicht sagen, dass auch die Meinungsäusserungsfreiheit auf dem Altpapier landen soll, aber ich bin mir sicher, dass es sich weder lohnt, für ein paar verulkte Mohammeds zu sterben, noch für ein Stück Papier zu töten, das schon morgen Altpapier ist: Allah ist gross — gross genug, um sich um ein paar Karikaturen zu foutieren.

Wie wahr!

Wie wahr!

Die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris
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