Luzern hat ein neues Festival: woerdz. Es ist das erste Spoken Word Festival der Schweiz. Nach dem Poetry Slam am Donnerstag erlebte woerdz vorgestern mit dem Konzert von Patti Smith im Südpol einen ersten Höhepunkt. Gestern war dann die lange Nacht des gesprochenen Wortes — eine qualitativ hochstehende Werkschau — und heute ist woerdz im Kleintheater mit Spoken Word und Musik für Kinder zu Ende gegangen. Schon jetzt lässt sich sagen: Das neue Festival ist ein voller Erfolg.

Full House am Poetry Slam, Full House am Konzert von Patti Smith und gut gefüllte Ränge an einer Werkschau für Spoken Word — da haben die VeranstalterInnen mit ihrem neuen Festival, das alle zwei Jahre stattfinden soll, einen fulminanten Start hingelegt. Die ersten drei Viertel der gestrigen Werkschau, die ich als Besucher miterlebt habe, waren inhaltlich überzeugend: Ein dichtes, aber abwechslungsreiches Spoken Word-Programm vermochte das Publikum zu fesseln. Es wurde zwar auch gelesen, aber die Präsentation der Texte war mindestens so wichtig wie deren Inhalte. Und der Übergang von Literatur zum gerappten Text oder zum Song mit Human Beatbox-Untermalung oder zum Chanson war fliessend. Da waren auch satirische Texte, bei denen einem das Lachen im Hals stecken blieb, da waren geschliffene Monologe, die mit schauspielerischer Perfektion dargeboten wurden, da waren kabarettistische Kabinettstücke und da waren auch schlichte Gedichte, die zum Schmunzeln anregten. Kurzum: ein dichter, rundum gelungener Abend mit anregender Literatur.

Die Spielstätten von «woerdz»:
Das Kulturzentrum Südpol
auf der Kulturflaneur-Karte

 
Das Kleintheater in Luzern
auf der Kulturflaneur-Karte