Jules Van der Ley vom Teestübchen Trithemius hat mich animiert, Blog-Archäologie zu betreiben und die eigene Blog-Historie aufzuschreiben, was ganz gut zu 10½ Jahre Kulturflaneur passt — mein zehnjähriges Blogger-Jubiläum habe ich am 10. Oktober 2020 still und heimlich gefeiert.
Zum Bloggen hat mich Frau Frogg verführt. Noch bevor ich selber zu bloggen begann, habe ich als Erstleser ihrer neuen Beiträge unter dem Pseudonym Herr T. manchmal längere Kommentare geschrieben, die durchaus als eigene Blogbeiträge hätten durchgehen können, z.B. über die Randulins zu Frau Froggs Top 5 Engadin: Sent. Im Herbst 2010 dachte ich: Das kann ich auch.
Am 10. Oktober startete ich meinen eigenen Blog auf twoday.net mit einem Beitrag zur grassierenden Lehrpfaditis, der hier immer noch existiert — wenn auch nicht mehr im Originallayout „Grey Boxes“ von twoday, sondern im etwas frischeren und grosszügigeren WordPress-Layout „Baskerville“ auf meiner eigenen Kulturflaneur-Website www.kulturflaneur.ch*). Der Lehrpfaditis-Beitrag war eigentlich eine Zweitverwertung einer Zeitungskolumne, die ich einen Monat davor veröffentlicht hatte. Aber — angereichert mit Bildern und Links — entsprach der Blogbeitrag viel mehr meiner Vorstellung vom vernetzten Schreiben.
Meine Motivation zum Bloggen war damals wie heute dieselbe: Ich bin überzeugt, dass Schreiben Übungssache ist. Wer nicht regelmässig schreibt, gerät aus der Übung — ein eigener Blog ist ein willkommener Anreiz zu regelmässigem Schreibtraining. Wer in meinem Blog stöbert, wird rasch merken: Der Kulturflaneur ist vielseitig interessiert und schreibt über Themen, die ihn beim Flanieren anspringen. So ist denn mein Blog nicht nur ein Reise- und Wanderblog, sondern auch ein Kultur- und Politikblog, ein Blog über Historisches, Stadtentwicklung, Luzern und die Zentralschweiz und meine Lieblingstätigkeit: das Kochen — kurz: es ist der Blog von einem, der gerne durchs Leben flaniert.
Blog-Archäologie
Da ich selber hin und wieder meine alten Einträge nachlese (z.B. wenn ich sie mit einem Marker auf der grossen Kulturflaneur-Karte verknüpfe), stosse ich immer wieder auf Geschichten, von denen ich nicht weiss, wie sie weitergegangen sind, wie zum Beispiel die Geschichte der Freizeittester Sergio, Benoît und Beat — und ich frage mich: Was machen eigentlich Sergio, Benoît und Beat? Auch eine solche Da-war-doch-was-Geschichte ist die Story der oben erwähnten Randulins von Sent, die, als wir letztes Jahr coronabedingt wieder einmal im Engadin Ferien machten, tatsächlich einen eigenen Blog-Eintrag bekamen.
5. Mai 2021 um 17:33 Uhr
Schöner Beitrag, lieber Herr T. Wie immer bewundere ich Deine Genauigkeit bei gleichzeitig hoher Lesbarkeit. Das ist es wohl, was uns unterscheidet. Ich labere einfach ein bisschen rum. Du bist immer der genaue Beobachter und Berichterstatter. Auf viele weitere Bloggerspaziergänge, Herr Kulturflaneur!
5. Mai 2021 um 17:41 Uhr
Danke für die Blumen! Dafür brauche ich aber auch zehn mal länger — ich wünsche mir manchmal, mir ginge das Schreiben so leicht von der Hand wie Ihnen.