Schon wieder hat ein Kunstklotz einen Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum gewonnen — der Engadiner Künstler Not Vital überzeugte in Zürich die Jury der Mobimo AG mit seinem Betonquader „The No Problem Sculpture“. Wenn das so weiter geht mit diesen Kunstklötzen, werde ich noch amtlich geprüfter Klotzologe…

Vergleicht man den Luzerner Klotz mit dem Zürcher Betonblock, treten einige Unterschiede, aber auch überraschende Gemeinsamkeiten zu Tage:

  • Während Felix Kuhns würfelförmiger „Klotz“ auf der Allmend aus Beton, Stahl, Glas etc. besteht, ist die quaderförmige „No Problem Sculpture“ von Not Vital hohl.
  • Das Luzerner Klotzprojekt löste eine öffentliche Debatte aus, in Zürich scheint die Skulptur ihrem Namen gerecht zu werden und keine Probleme zu verursachen: Das Baugesuch sei eingereicht und Einsprachen seien keine zu erwarten, meint Projektleiterin Friederike Schmid.
  • Beide Klotzprojekte haben sich in einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb durchgesetzt, vermochten also eine Fachjury vor allen anderen Vorschlägen zu überzeugen.
  • Beide Kunstklötze nehmen mit ihren Massen Bezug auf die benachbarten Bauprojekte: In Luzern ist das Verhältnis des Würfel-Volumens zum Total-Volumen des auf der Allmend verbauten Materials gleich wie die Kosten für den „Klotz“ zu den verbauten 250 Millionen Franken. Auch die Zusammensetzung des Würfels entspricht den für die Neubauten verwendeten Materialien.
    In Zürich entspricht die Länge sämtlicher 12 Kanten des Quaders genau der Höhe des Mobimo Towers (81 m). Mir scheint beides reichlich konstruiert — oder auf gut schweizerdeutsch: Birewixerei.
  • Der MOBIMO Tower bekommt ausserdem in Agadez im Niger, der afrikanischen Wahlheimat von Not Vital, ein Gegenwicht: einen 81 m tiefen Ziehbrunnen mit dem Namen OMIBOM. „The No Problem Sculpture“ ist finanziert — fürs afrikanische „Gegengewicht“ wird noch gesammelt…