Wer unter der Woche mit der Bahn nach Solothurn kommt und Richtung Altstadt geht, bemerkt unweigerlich den Geruch, der in der Vorstadt hängt: Es riecht entweder nach Kaffee oder nach Essig. Ein Beitrag, der sich nur schlecht mit Bildern und Tönen illustrieren lässt.
In keiner anderen Stadt wird man mit derart unverkennbaren Gerüchen empfangen wie in Solothurn. Jedesmal, wenn ich auf meinem Arbeitsweg ins Kreuz die Rampe von der Velostation in die Hauptbahnhofstrasse raufsteige, bin ich gespannt: Riecht es nach Kaffee oder nach Essig?
Und das ist die Geruchsquelle:
Die Oetterli & Co. AG ist eine alteingessene Firma, die bereits in der dritten Generation Kaffee röstet und Essig fabriziert. Was vor mehr als 100 Jahren als „Colonialwaarengeschäft“ begann, das der Kaufmann August Oetterli-Mäder am 1. Juli 1895 am Rossmarktplatz eröffnete, ist heute ein innovatives KMU. In der Firmengeschichte, die zeigt, dass Oetterli & Co. immer wieder neue Wege geht, fand ich u.a. dies:
1992 — Man hat genug von wilden Fassadensprayereien. Zwei junge „Spray-Freaks“ werden mit der Gestaltung der Hausfassade beauftragt. Das Werk scheint zu gefallen es wurde noch nie beschädigt.
Nicht nur mit der Fassadengestaltung betreibt Oetterli innovatives Marketing, sondern auch mit Gerüchen: In der Solothurner Vorstadt wirbt die Firma abwechslungsweise für ihre beiden Hauptprodukte Kaffee und Essig.
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