Heuer wollen die Festtagsessen kein Ende nehmen, so dass wir nach einem Raclette und Fleisch vom Tischgrill bei meiner Cousine sowie einem Rollschinkli mit Pommes Frites aus dem Ofen bei Frau Froggs Eltern Lust auf ein leichteres Weihnachtsmenu hatten. Voilà:

Das Weihnachtsmenü 2012

Linsensalat mit mariniertem Ziegenkäse

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dazu ein St. Saphorin,
ein weisser Chasselas aus dem Lavaux

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Eglifilets Zuger Art
Salzkartoffeln

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Orangen-Datteln-Salat
mit Amaretto di Saronno

Das Rezept für den Linsensalat mit mariniertem Ziegenkäse stammt aus der Coopzeitung — Frau Frogg hat den Run auf schwarze Linsen beschrieben, den das Rezept in der auflagenstarken Kundenzeitung des Lebensmittelhändlers auslöste. Diesmal war der Einkauf entspannter, weil wir schwarze Beluga-Linsen noch zu Hause hatten. Die raffinierte Mischung aus Bohnen, Linsen und rohem Fenchel und der marinierte Ziegenkäse machen diesen Salat zu einem Gedicht.

Zum köstlichen Weisswein aus Chasselas-Trauben — ein St. Saphorin aus dem Lavaux am Genfersee — schreibt Verkäuferin Coop: „Helles Strohgelb mit grünen Reflexen, feingliedriges Bukett, attraktive Pfirsichnuancen, leicht hefig, mineralisch mit frischen Blütenduftaromen, frisch im Gaumen, angenehm weich strukturiert, delikate Aromatik.“ Konkurrent Denner hingegen beschreibt seinen St. Saphorin mit: „Helles Goldgelb. Duftet intensiv nach Ananas, mit einer feinen Zitrusnote. Im Körper strukturiert, mineralisch und süffig.“ Unser Weisswein hatte tatsächlich eine Farbe zwischen Stroh- und Goldgelb, aber wir konnten weder die Pfirsichnuancen noch die Blütenduftaromen oder den Ananasduft feststellen — süffig war der Saint Saph und passte auch zum zweiten Gang:

Die Eglifilets nach Zuger Art sind dank der Kräuter-Weissweinsauce wirklich etwas Feines. In meinem Rezept heisst es allerdings, man solle die Fischfilets nicht 19, sondern nur 10 Minuten ziehen lassen — und tatsächlich: das reicht auch. Als Kräuter verwendeten wir Dill, Peterli und Schnittlauch…

Das Dessert nahmen wir erst nach einem Verdauungsspaziergang rund um den Rotsee — ein Orangen-Datteln-Salat mit Amaretto di Saronno ist simpel, aber immer wieder gut, auch wenn Frau Frogg meinte, der Amaretto verleihe dem Dessert einen leicht „künstlichen“ Geschmack.

Kulinarisches vom Kulturflaneur an der Libellenstrasse
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