Die Antwort auf die Freitagstexterfrage vom letzten Freitag lautet: Es handelt sich um Kunst und in diesem Fall um Kunst am Baum. Es ist ein Werk des Bühnenbildners und Malers Gerardo Wuthier von Locarno, eines von zwanzig Werken am Sentiero per l’arte im Val Verzasca. Der Titel „Frania“ erinnert an eine Ortschaft, die beim Bau des Verzasca-Stausees überflutet wurde.
Der 4.5 Kilometer lange Kunstwanderweg von Lavertezzo nach Gerra war die Fortsetzung einer Wanderung (vgl. Tiefseetaucher im Hochgebirge), die wir in unseren Sommerferien im Jahr 2012 gemacht haben. Interessant an den zwanzig Kunstwerken mitten in einer grossartigen Landschaft ist der Kontrast zwischen Kunst und Natur bei den einen Werken, die Symbiose von Kunst und Natur bei anderen. Längst nicht alle haben uns gefallen, aber „Frania“ war ein Werk, das uns überrascht hat. Zum Kunstwanderweg gibt es einen Beschrieb des Weges und der Werke als PDF (zum Herunterladen auf nebenstehendes Bild klicken!).
Doch für den Freitagstexter interessiert weniger das Bilderrätsel „Was bitte ist denn das?“, sondern vielmehr die Frage:
Was bitte könnte das denn auch noch sein?
Zum Freitagstexter vom 10.1.2014 sind 18 Vorschläge eingegangen. Darunter sind einige fantasievolle Legenden, auf die ich nie im Leben gekommen wäre…
Anerkennungspreise
Anerkennung verdient sich hubbie für seine Überlegungen zu den Zusammenhängen zwischen Tessiner Bodenpreisen und Effizienz in der Architektur. Einen Anerkennungspreis bekommt auch Yenta für die ziemlich genaue geografische Verortung des Bilds (Corippo ist nur fünf, sechs Kilometer entfernt).
Bronze
geht an das Bee für den einfühlsamen Lösungsvorschlag an die Bewohner der Esso-Häuser im Hamburger Stadtteil St. Pauli, wobei das Kunstwerk an der Verzasca statisch deutlich besser dran ist als die einsturzgefährdeten Wohnblocks an der Reeperbahn (die Kunst am Baum ist nämlich statisch eigenständig und von den Bäumen unabhängig): „… freuen wir uns, den Bewohnern der Esso-Häuser ein wie gewohnt individuelles Ambiente in naturnaher Lage zu…“
Silber
gewinnt Shhhhh mit seiner nachvollziehbaren Assoziation zum pseudodokumentarischen Budget-Gruselfilm von 1998, der gemäss Wikipedia mit Produktionskosten von nur 60’000 USD in nur einem halben Jahr 248 Millionen einspielte: Aufgrund der Drastik des Dargestellten musste im Film „Blair Witch Project“ auf diese Bilder verzichtet werden.
Gold
und damit auch Ehre und Pflicht, den nächsten Freitagstexter auszurichten, gehen an den Wortmischer, der sich durch die aufgetürmten Fenster und Türen an den Computerspiel-Klassiker Tetris aus den 80er Jahren erinnert fühlte: Spätfolge der globalen Digitalisierung: Der Tetrisbaum. Aber auch die Idee der „Grassroot Edition von Windows 9“ hat mich amüsiert und hätte einen Preis verdient. So ist der Wortmischer der mehr als verdiente Preisträger dieser Freitagstexter Edition. Herzliche Gratulation!
Und hier geht’s zum nächsten Freitagstexter:
1. Januar 1970 um 0:00 Uhr
nachdem die grassroot-edition auch mein favorit war, kann ich dem gewinner nur herzlichst gratulieren!
15. Januar 2014 um 13:01 Uhr
Ich habe noch nie einen Preis gewonnen, danke!
Und herzlichen Glückwunsch an die Co-Gewinner! 😉
15. Januar 2014 um 20:20 Uhr
Da komme ich nichtsahnend aus der Kasseler Einöde zurück in die Zivilisation, so man Mainhattan als solche bezeichnen kann, woran ich mehr und mehr Zweifel hege, wenn ich den Exodus von Schwarzhosen-Schwarzschuh-Rollkoffer-Nomaden betrachte, der mir auf dem Bahnsteig entgegenrattert und -knattert, und auf einmal hängt da eine güldene Medaille an meinem Hals!
Ich sage sehr herzlich Dankeschön an den Kulturflaneur und auch an La Mamma und Yenta.
Bis Freitag, wenn Ihr wollt!
17. Januar 2014 um 6:31 Uhr
Herzlichen Glückwunsch! und etwas spät, nichtsdestoweniger tief bewegt danke ich für den Basisplatz auf dem Treppchen. Ein bisschen Bodenhaftung tut auch ganz gut bei den tanzenden Türmen.