Nachdem unsere Ferien für Frau Frogg denkbar schlecht angefangen hatten (vgl. Hungrig im Tessin und Hungrig am Swimming Pool), war klar, was wir am zweiten Tag machen würden: einen Ausflug nach Locarno, um Essensvorräte zu kaufen.

Mit leeren Rucksäcken fuhren wir nach Orselina ob Locarno, wo wir uns zuerst einmal einen anständigen Kaffee genehmigten. Unser erstes Ziel war die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, die ob Locarno auf einem Felsen thront:


Madonna del Sasso

Mit viel Geschick haben die Erbauer von Madonna del Sasso die Kirche und ein Kloster auf einen Felsen gebaut. Bleibenden Eindruck hinterliess aber auch die Darstellung der finalen Konferenz dieser 13 Herren:

Das letzte Abendmahl als raumfüllende Installation — zum Vergrössern aufs Bild klicken!


Frisch renoviert wurde nicht nur der Innenraum der Wallfahrtskirche sondern auch der Kreuzweg, der auf den Sacromonte führt.

Unter am Kreuzweg angekommen, gingen wir schnurstracks auf die Piazza Grande, entlang der sich Restaurant an Restaurant reiht, denn inzwischen hatten wir einen Bärenhunger und ein währschaftes Mittagessen mehr als verdient.


High Noon: Die Sonne brannte gnadenlos und die Piazza Grande, das autofreie Zentrum von Locarno, wirkt wie ausgestorben, doch das Leben findet im Schatten statt — in den Laubengängen am Rand der Piazza und unter den Sonnenschirmen der zahlreichen Restaurants.

Frau Frogg schlug sich so den Magen voll, dass sie sich auf einer Parkbank ausruhen musste. Zu diesem Zweck gingen wir in die Gardini Arp am Lago Maggiore:



Skulpturen in den Giardini Arp: S’élévant (1962), Torse de géant (1959) — sogar die Wolken versuchten, diese Bronzeskulptur abzukupfern — und Noeud de Meudon (1958)

Der Maler, Bildhauer und Dichter Jean Arp (1886 – 1966), Mitbegründer des Cabaret Voltaire, Protagonist der Dada-Bewegung und Mitglied der Surrealisten-Gruppe, verbrachte seinen Lebensabend in Locarno und schenkte der Stadt etliche Werke. Im Gegenzug erhob die Stadt Jean und Marguerite Arp zu Ehrenbürgern und widmete Jean Arp nach dessen Tod eine Gartenanlage. In den Gardini Arp sind neun Bronze-Replika von Skulpturen des deutsch-französischen Künstlers aufgestellt.

Auf dem Rückweg sahen wir uns das Castello Visconteo an:


Von der ursprünglichen Burg, die grösstenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammt, ist noch ein Fünftel erhalten geblieben.

Und schliesslich entdeckten wir eine interessante Skulptur auf der Piazza Grande und ein eigenartiges Schaufenster, das für Kupferwaren wirbt:

Dann war es Zeit für einen Grosseinkauf — Zeit, die Rucksäcke mit Vorräten zu füllen!