Wir sind nicht nur wegen der Seen im Lake District, sondern auch wegen der Berge. Deshalb wollen wir doch noch auf einen rechten Dreitausender steigen, gemessen in Fuss wohlgemerkt. Der Skiddaw (931 m.ü.M. / 3054 feet) gilt als Einfachster unter den englischen 3000ern, was wir daran merken, dass wir nicht die Einzigen sind.
Und das ist Englands vierthöchster Berg:
Die Zahlen im Text beziehen sich auf folgende Routenskizze:
Ab dem Parkplatz am Fuss des Skiddaw (2) wird der Weg zu einer Wanderautobahn: Jüngere, Ältere, Paare, Familien, Hunde etc. keuchen und hecheln bergaufwärts. Wobei: Diese englischen Berge sind wie unsere Hügel — zuerst relativ steil werden sie gegen oben flacher.
Auf dem Skiddaw
Die Aufstiegsroute führt um den Little Man herum auf einen Sattel. Ab da ist der Weg dem Wind ausgesetzt — und es bläst eine kräftige Brise aus Westen. Der oberste Teil des Skiddaw ist ein Schutthaufen. An mehreren Stellen haben Leute Steine zu halbrunden Mäuerchen aufeinandergelegt, die so Schutz vor dem Wind bieten — Windschutzschutthaufen sozusagen.
Durch Sumpf und Erika
Bis zum erwähnten Sattel nehmen wir den gleichen Weg zurück, dann steigen wir ostwärts über einen breiten und manchmal etwas sumpfigen Rücken zum Skiddaw House ab. Weitherum ist alles voll von Erika.
Die Jugi am Ende des Universums
Im Gegensatz zur Aufstiegsroute ist der Abstieg zum Skiddaw House (4) und der Weg über das „verbrannte Pferd“ (3) zurück zum Parkplatz (2) recht einsam — unterwegs treffen wir nicht mehr als ein halbes Dutzend Personen. Schon von weit oben ist am Rand einer von Erika bewachsenen Hochebene ein dunkelgrünes, baumbesetztes Geviert zu erkennen. Hier befindet sich das Skiddaw House, die Jugendherberge am Ende des Universums, wie Frau Frogg einen ihrer fünf England-Geheimtipps benannt hat. In der Tat kenne ich auch keine abgelegenere Jugendherberge…
Ãœber dem einsamen Tal
Nachdem der Weg den Talgrund erreicht haben, beginnt bei „Burnt Horse“ (3) — keine Ahnung, warum diese Ecke so heisst, aber die englischen Flurnamen sind gewiss interessanter als unsere — ein Höhenweg, der etwa 2 Kilometer dem Hang entlang talauswärts führt. Auf der gegenüberliegenden Talseite entdecken wir einen Schäfer, der mit seinem Hund eine Herde Schafe talaufwärts treibt (vgl. auch Schafe, überall Schafe). Je näher wir dem Talausgang kommen, desto weiter wird der Blick über den Lake District.
Um eine Felsnase am Talausgang wendet sich der Weg nach Westen. Jetzt ist es noch einen Kilometer bis zur Wanderautobahn auf den Skiddaw und noch einen halben bis zum Parkplatz (2), wo wir uns am Glacestand — Wanderautobahn sei dank! — ein wohlverdientes Eis kaufen, bevor wir den Rest des Wegs nach Keswick unter die Füsse nehmen.
Fazit: Eine schöne, aber recht weite Wanderung mit windigem Weitblick aufs Meer. Um die Knie zu schonen, empfehlen wir den steilen Aufstieg auf den Skiddaw und den sanfteren Abstieg: die umgekehrte Route hat sich bewährt.
19. September 2014 um 20:31 Uhr
flucht nach vorn? kommt gut.
20. September 2014 um 18:01 Uhr
Ich nehme an, dass sich dieser Kommentar sich auf das Dahinsiechen der Blog-Plattform twoday.net bezieht, wo ich meinen Erstblog betreibe. Mich würde es ziemlich ärgern, wenn meine zum Teil aufwändig geschriebenen Blogeinträge von einem Tag auf den andern ins Daten-Nirvana verschwinden würden. Deshalb habe ich mich entschlossen, meinen Blog auf diesen Parallelblog zu zügeln. Zur Zeit bin ich daran, hier die neuen Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten. Ob ich mich gänzlich von twoday abwende, weiss ich noch nicht — immerhin tummeln sich auf twoday immer noch viele meiner Blog-Bekanntschaften und diese Community will ich ohne Not nicht einfach so aufgeben. Aber wenn bei twoday die Lichter ausgehen, bin ich gewappnet…