Hätte mich vor einem Jahr jemand gefragt, wo die Würzenegg sei, hätte ich gesagt: „Keine Ahnung!“ Wer auf diese Tour mitkommt, weiss nachher, dass die Würzenegg mit 1174 m.ü.M. der höchste Punkt zwischen Kriens-Obernau und dem Eigenthal ist.

Diese Wanderung führt schnell aus dem Siedlungsgebiet der Agglomeration hinaus. Sie ist geprägt von einem langen Aufstieg in Etappen, gefolgt von einem kurzen, aber recht stotzigen Abstieg. Sehenswert ist die gedeckte Holzbrücke über den Ränggbach, einem wilden Bach, der vom Pilatus herunter kommt und immer wieder Probleme verursacht. Ein Bijou ist Hergiswald mit der Wallfahrtskirche, einer Einsiedelei und einem Restaurant, das zum Rasten einlädt. Immer wieder schön ist die Aussicht von diversen Punkten am Aufstieg zur Würzenegg. Auf der Würzenegg schliesslich öffnet sich der Blick übers Eigenthal zum Pilatus.

Die Expeditionsroute

Die Tour über die Würzenegg (1174 m.ü.M.) führt von der Endstation des Einers im Obernau (1) über die Ränggbachbrücke (2) und den Prügelweg hinauf nach Hergiswald (3) und von da über die Würzenegg (4) zum Eigenthaler Hof (5), von wo wir das Postauto zurück nach Luzern nehmen.

Wir treffen uns um 9 Uhr an der Endstation der VBL-Buslinie 1 in Kriens-Obernau. Von da geht’s zuerst mal dem Krienbach entlang gemächlich aufwärts, dann hangparallel zur Hergiswaldbrücke. Hinter der gedeckten Holzbrücke über den Ränggbach, beginnt der «Prügelweg», der über 856 Stufen nach Hergiswald hinauf führt. Nach einer ausgiebigen Pause — im Wallfahrtsort Hergiswald gibt es einiges zu sehen — geht es in Etappen, aber stetig aufwärts. Bis zur Würzenegg, dem höchsten Punkt der Tour, sind es noch 370 Höhenmeter, aber dieser Aufstieg verläuft grösstenteils im Wald. Auf der Würzenegg führt der Weg zum Wald hinaus und der Blick öffnet sich auf den Pilatus und das Eigenthal. Der Abstieg über einen Bergrücken in westlicher Richtung ist zunächst nicht besonders steil, wird dann aber für die letzten 100 Höhenmeter zur Eigenthalstrasse hinunter recht stotzig, so dass Wanderstöcke empfehlenswert sind. Schliesslich ist es noch ein kurzes Wegstück parallel zur Strasse bis zur Postautohaltestelle beim leider geschlossenen Eigenthalerhof, von wo wir das Postauto zurück nach Luzern nehmen. Für die total 6.4 km auf meist guten Fusswegen veranschlagt die Wanderapp Swisstopo 2 Stunden und 30 Minuten reine Wanderzeit. Insgesamt geht es 655 Höhenmeter aufwärts und 190 Höhenmeter abwärts. Um 14.48 Uhr und um 16.48 Uhr fahren Postautos vom Eigenthalerhof nach Luzern. Aller Voraussicht nach sollte es für den früheren Bus reichen, so dass wir etwa um halb vier wieder in Luzern sind.

Was gibt’s unterwegs zu sehen?

Diese Expedition in die Agglo nimmt ein Thema einer früheren Expedition auf: Schon die Tour Krienbach aufwärts beschäftigte sich mit den beiden Krienser «Problembächen», dem Krienbach und dem Ränggbach, die nach heftigen Unwettern am Pilatus immer wieder verheerende Überschwemmungen des fruchtbaren Talbodens verursachten. Etliche Versuche, die beiden Problembäche zu bändigen, scheiterten. Abhilfe brachten erst die Vorschläge von Conrad Escher von der Linth (1767-1823), der mit seinem Gutachten von 1819 die Grundlagenarbeit zur Zähmung des Ränggbachs leistete. Als Referenz an den bekannten Wasserbauingenieur wurde die neue Hergiswaldbrücke nach ihm benannt. Die 2012 fertiggestellte Brücke gilt als längste gespannte Holzbrücke der Schweiz und entlastet die historische Holzbrücke über den Ränggbach, die 1791 vom Luzerner Zimmermeister Josef Ritter erbaut wurde.

Der erste Teil dieser Tour hat auch den Charakter einer Wallfahrt, denn der «Prügelweg», der von der Holzbrücke durch den Wald zur Hergiswald-Kapelle hinaufführt, ist ein Pilgerweg — mit den 20 von Franz Josef Egli konzipierten Stationen am Wegrand wird aus dem Rosenkranzweg ein „Aufstieg zum Licht“. In Hergiswald ist neben der einstigen Einsiedelei von Waldbruder Hans Wagner ist ein wunderschöner Ort der Ruhe und Einkehr entstanden. Die Kapelle Hergiswald ist auch kunsthistorisch bedeutend: Der eindrückliche Bilderhimmel, die Loreto-Kapelle, der Felixaltar etc. machen Hergiswald zu einem besonderen Ort. Und schliesslich kein Wallfahrtsort ohne Gasthaus: In den letzten Jahren wurde das renovationsbedürftige Gasthaus abgebrochen und durch einen sehenswerten, mehrstöckigen Holzbau ersetzt, entworfen vom bekannten Bündner Architekten Gion A. Gaminada. Die rund 100 Douglasien-Stämme, die verbaut wurden, kommen übrigens aus Meggen, Reinach, Wolhusen und Zofingen.

Immer wieder sehenswert ist die Aussicht, die sich entlang der Wanderroute auftut: Oberhalb von Hergiswald auf das Krienser Tal, Luzern und die Rigi, von der Würzenegg auf die Pilatuskette und das Eigenthal und im Abstieg von der Würzenegg Richtung Westen bis zum Napf und zur Jurakette.

Meine Vorschaubilder stammen vom letzten Herbst:

Die Details zur Würzenegg-Tour:

  • Datum und Zeit: Dienstag, 4. Juni 2024, 9.00 bis 15.30 Uhr
  • Ersatzdatum: Dienstag, 11. Juni 2024, 9.00 bis 15.30 Uhr
  • Anreise: VBL-Bus 1 bis Kriens-Obernau
  • Treffpunkt: 9.00 Uhr, Busschleife Kriens-Obernau
  • Teilnehmende: maximal 15 Personen
  • Länge & Höhendifferenzen: 6.4 km, 655 m aufwärts und 190 m abwärts
  • Wanderzeit & Dauer: 2½ Stunden, mit Pausen 4 Stunden
  • Rückreise: Mit Postauto 71 um 14.48 Uhr vom Eigenthalerhof nach Luzern
  • Ausrüstung: Wanderschuhe, allenfalls Wanderstöcke, Regenschutz, Picknick und Getränke
  • Disclaimer: Wer mitkommt, tut dies auf eigenes Risiko. Wir übernehmen keine Haftung.
  • Kosten: Ausser den Auslagen für An- und Rückreise, Verpflegung und Getränke, keine
  • Schlechtwetter: Bei zu garstigem Wetter wird die Tour aufs Ersatzdatum verschoben.

Anmeldung

Eine Anmeldung per Email oder Telefon an 041 420 27 46 ist erwünscht, damit ich weiss, wie viele mitkommen. Ich freue mich auf alle, die mit mir nach Hergiswald pilgern und über die Würzenegg ins Eigenthal wandern.

Würzenegg (1174 m.ü.M.)
auf der Kulturflaneur-Karte