Ausgehend vom Film «Wir Erben» hat unser 60plus-Grüppli sich Anfang März angeregt übers Thema Erben unterhalten — ein gesellschaftliches Tabuthema, das in vielen Familien zu Auseinandersetzungen und Streitigkeiten führt. Da ich das Thema vorgeschlagen habe, liefere ich hier im Nachhinein die passenden Links.

Ausgangspunkt für meinen Themenvorschlag war ein Kulturplatz auf Fernsehen SRF vom 15.1.2025 mit dem Titel Erben heute — Zufall, Glück und Last:

Eva Wannenmacher stellt in dieser Sendung eine Ausstellung, einen Film und ein Theaterstück vor, die alle das Erben thematisieren:

  • Hilfe, ich erbe! ist eine Ausstellung im Berner Generationen Haus, dazu einlädt, die Vielfalt des Erbens zu entdecken, persönliche Erbgeschichten kennenzulernen und sich inspirieren zu lassen für den Umgang mit den eigenen Wurzeln. Ich selber habe diese Ausstellung, die noch bis am 26. Oktober 2025 läuft, noch nicht gesehen, aber ein Ehepaar, das heute morgen mitdiskutierte, war sehr angetan.
  • Wir Erben, der Film von Simon Baumann über seine Familie und ihren Umgang mit dem Erbe seiner Eltern, das für den Filmmacher Last und Privileg zugleich ist, läuft zur Zeit noch in den Kinos. Ich habe den Film an den Solothurner Filmtagen gesehen und finde ihn eine überaus sehenswerte Auseinandersetzung mit dem Thema, die einerseits subtil Einblicke gibt in innerfamiliäre Prozesse, die mit Erbschaft verbunden sind, und andererseits auch die grossen Fragen nach der gesellschaftlichen Gerechtigkeit und Verantwortung von Erbschaft stellt.
  • Jeeps, die neuste Produktion vom Theater Club 111, stellt die Frage, ob Erben gerecht ist. In der Schweiz werden jährlich fast 90 Milliarden Franken vererbt – das ist doppelt so viel, wie die AHV auszahlt. Doch was wäre, wenn anstelle der gegenwärtigen „Eierstock-Lotterie“ das vererbte Geld radikal umverteilt würde? Die dramatische Sozialkomödie «Jeeps» katapultiert vier Figuren in das Szenario einer Erbrechtsreform: Gleiche Chancen für alle, Gerechtigkeit ist machbar! Vermögen kann nicht mehr an Nachkommen vererbt werden, sondern wird völlig zufällig via Los vergeben. Ausgerechnet das Arbeitsamt wird für die Umsetzung der Reform designiert und verwaltet neben der Arbeitslosigkeit nun auch das Vermögen.

    Club 111 brachte das Theaterstück «Jeeps» von Nora Abdel Maksoud Ende März 2025 als Schweizer Erstaufführung am Schlachthaus Theater auf die Bühne. In diesem Podcast erzählt die Regisseurin Meret Matter, was sie besonders am Text und am Inhalt interessiert und weshalb es sich ganz blendend in den Reigen der Club-111-Projekte einfügt, die sich immer wieder mit Themen wie Geld, Erben und Verteilung beschäftigen.

    Der Club 111 hat das Stück von Nora Abdel Maksoud, das zuerst in Deutschland Furore machte, auf schweizerische Verhältnisse adapaptiert. «Jeeps», die dramatische Sozialkomödie, die sich mit Geld und Erben, einem Tabuthema vor allem in der Schweiz, auseinandersetzt, ist leider abgespielt und zur Zeit nicht mehr zu sehen.