Letztes Wochenende ist David Weiss vom weltweit bekannten Künstlerduo Fischli Weiss mit 65 gestorben. Damit verliert die Schweizer Kunstwelt einen ihrer ironischen Farbtupfer, einen Künstler, der mit seinem feinsinnigen Humor seine Mitmenschen zum Nachdenken anregen konnte, und einen Künstler, der sogar aus toten Zeiten in Flughäfen Kunst machte.
Ich schreibe hier keinen Nachruf auf den Schweizer zum Schmunzeln (Spiegel-Online), sondern möchte nur an zwei, drei Werke von Fischli Weiss erinnern, die sich in meiner Festplatte eingebrannt haben:
Mit diesem halbstündigen Video von überraschenden Domino-Effekten am laufenden Band haben Fischli Weiss international den Durchbruch geschafft — und mit ihrer Spielfreude auch mein Kunstherz erobert.
Dass man mit Essen nicht spielen darf, wurde mir von meinen Eltern beigebracht, doch wenn diese beiden genialen Bastler aus ihrem Kühlschrank eine Modeschau zaubern, dann ist das verzeihlich.
Oft entfalten die ungebrannten Tonskulpturen der Serie „Plötzlich diese Übersicht“, die in den Jahren 1981 und 2006 entstanden sind, ihren ganzen Witz erst, wenn man ihre Titel liest.
Nachdenklich und stutzig macht einem auch dieses Werk an einer Fassade eines Bürogebäudes in Zürich-Oerlikon:
Auf ihrem Weg zur Arbeit fahren täglich Zehntausende mit der S-Bahn an diesen Empfehlungen von Fischli Weiss vorbei. Ob sich das nachhaltig aufs Klima am Arbeitsplatz auswirkt?
Fischli Weiss sind weit in der Welt herum gekommen und müssen viele Stunden in Warteräumen an Flughäfen verbracht haben. Doch während andere mit Shopping und Zeitunglesen die Zeit tot schlagen, machten Fischli Weiss aus der Not eine Tugend: Sie fotografieren und dokumentieren Airports (1990 in der Edition Patrick Frey erschienen, aber leider vergriffen) — mit der Zeit hat sich eine grosse Zahl solcher Bilder angesammelt und in der Summe sind sie Kunst, die einen nicht nur über den Lauf der Dinge, sondern über den Lauf der Welt nachdenken und ein bisschen schmunzeln lassen.
18. Mai 2016 um 4:12 Uhr
Hello, möchte gerne Ihren Newsletter oder Facebook oder was auch immer Sie haben.
Merci viumau.
Facebook: Ambra Barboni – diejenige AB, welche einen ziemlich schwarzen Flügel mit einer Hand von Issey hat.
18. Mai 2016 um 4:14 Uhr
Sorry, habe gerade gesehen, dass Ihr sowieso auf FB seid…nüt für Unguet – bin Anfängerin