Ein bisschen verrückt war er schon, der Tscheche Jan Jirotka, der sich in Kopf gesetzt hat, gegen alle Widerstände eine Seilbahn auf den Tahtalı (2365 m.ü.M.) zu bauen. Die alten Griechen glaubten, dieser markante Berg im Taurusgebirge sei der Sitz der Götter. Deshalb heisst die längste Seilbahn Europas «Olympos Teleferik».

Das Schweizer Fernsehen zeigte im Sommer 2008 eine Reiseserie mit dem Titel «Fernweh – Rund ums Mittelmeer». In der vierten Folge klapperten die Moderatorin Mona Vetsch und ihr Team die Küsten der Länder 11 und 12 ab: die Türkei und Griechenland. Die erste halbe Stunde könnte ein Fernsehbericht über unsere Ferien in der Südtürkei sein. Es kommen vor: Antalya, der Tahtalı, der Strand von Çıralı, der lykische Weg (Weitwanderweg), die Chimaira, Üçağız und die versunkene Stadt vor der Insel Kekova und die vom Aussterben bedrohte Schildkrötenart „Caretta Caretta“.

Der sechsminütige Bericht über den Seilbahnpionier Jan Jirotka (ab 05:15), der seinen Traum einer Bahn auf den Olymp gegen alle Widerstände realisiert hat, ist sehr gut gemacht und hat das Zeug zu einer griechischen Heldentragödie:

«Fernweh – Rund ums Mittelmeer» — Folge 4 vom 29.07.2008

Aus dem Vaterland der Bergbahnen kommend, war der für türkische Verhältnisse teure Ausflug auf diesen Berg für uns ein Must — war doch die Schweizer Seilbahnfirma Garaventa (seit 2002 mit der österreichischen Doppelmayr fusioniert) am Bau der Bahn massgeblich beteiligt.


Der Blick von der Talstation auf den Tahtalı und von der Bergstation auf die Küste und das Mittelmeer

Auch wenn es da oben zwei Webcams gibt, darf natürlich das grossartige Panorama nicht fehlen:


Das Panorama vom Sitz der Götter, 24. Juni 2011 — zum Vergrössern aufs Bild klicken!

Wenn schon die Bahn von Garaventa ist, dann durfte im sonst typisch türkischen Angebot des Souvenirshops eines nicht fehlen:


Das Schweizer Sackmesser von Victorinox


Ein letzter Blick auf die Olympos Teleferik, die Küste und das Meer…

Schon auf der Bergfahrt ist uns aufgefallen, dass jedesmal wenn die Kabine über eine Stütze fährt, ein ziemliches Gequietsche und Gelärme losgeht — viel lauter als in der seilbahngewohnten Schweiz, wo die Fahrgäste cooler bleiben. Voilà:

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