Die dritte Etappe von Klimaspuren führte von Tamins über Felsberg nach Chur. Das Highlight war die Besichtigung des neuen Solarkraftwerks Felsberg, das den gemeindeeigenen Strombedarf (für Schulhäuser, Gemeinehaus etc.) In Felsberg zu 100%, in den anderen vier beteiligten Gemeinden zu 50% abdeckt — die Stromproduktion dieses schweizweit einzigartigen Kraftwerks würde für etwa 450 Haushalte reichen.

Donnerstag, 3. Juni, Tag #3

  • Route: Tamins – Felsberg – Chur
  • Distanz: 14 km / 3.5 h
  • Aufstieg: 200 m, Abstieg: 270 m
  • Total von Ilanz: 45 km / 13 h / Aufstieg: 1325 m /
    Abstieg: 1445 m

Positiv

  • Das in einem stillgelegten Steinbruch errichtete Solarkraftwerk Calinis mit gut 7000 Quadratmetern Photovoltaikpaneln (etwas grösser als ein Fussballfeld) konnte nach etlichen Rückschlägen letzten Sommer ans Netz gehen. Markus Feltscher, Verwaltungsratspräsident Rhiienergie, darf stolz sein auf dieses Vorzeigeprojekt.
  • In Chur trafen wir auf einen Neubau, dessen Wände komplett aus unauffälligen Solarpanels bestand — wären wir nicht mit Klimaspuren unterwegs, hätten wir den energiefreundlichen Neubau glatt übersehen.
  • Am Treffen mit der Klimabewegung und Klimajugend Graubünden machte ein Protest-Happening Hoffnung auf einen menschen- und klimafreundlichen Verkehr im Rheintal und in der Stadt Chur. Der älteste Teilnehmer sammelte Unterschriften für eine Petition gegen die St. Luzi-Brücke, eine der unnötigsten Strassenbauprojekte Graubündens, eine Verschandelung des Stadtbilds.
  • Das abendliche Podiumsgespräch an der Fachhochschule Graubünden zum Thema Verkehr, Tourismus und Klima zeigte, dass die Frage, wie der Tourismus und vor allem die touristische Mobilität bis 2050 CO2-neutral sein kann, im Bundesamt für Raumentwicklung, in der Bündner Regierung und bei „Graubünden Ferien“ zumindest angekommen ist.

Negativ

  • Obwohl Georg Klingler von Greenpeace zu Beginn des Podiums auf die Dringlichkeit einer raschen weltweiten Absenkung der CO2-Emissionen hinwies, schienen die Herren auf dem Podium mit Ausnahme von Jon Pult, Präsident Verein Alpen-Initiative, zu ignorieren, dass es schon 1 vor 12 ist.

Start und Ziel von Klimaspuren
auf der Kulturflaneur-Karte