In Neuchâtel, am Tag #34 von Klimaspuren beginnt der zweite Teil meiner Klimawanderei nach Genf. Am Morgen schicke ich mein Feriengepäck nach Hause und begleite Frau Frogg zum Zug. Am Mittag mache ich eine Zweiseenrundfahrt nach Murten. Auf der Rückfahrt steigen in Hauterive die KlimawanderInnen zu, die im Laténium mit Fachleuten vom SAC über die Zukunft des Bergsports in Zeiten des Klimawandels diskutiert und in Workshops erste Ansätze für einen klimafreundlicheren Bergsport erarbeitet haben (vgl. Fazit des SAC, Projektpartner von Klimaspuren). Wir fahren mit dem Schiff und der Littorail nach Auvernier zu einer Weindegustation im Maison Carrée. Mein Klima-Highlight von Tag #34 ist denn auch die Winzerfamilie Perrochet, die zeigt, dass Weinbau auch ohne Insektizide, Fungizide und chemische Unkrautvertilger möglich ist. 

 

Sonntag, 4. Juli, Tag #34

  • (Route: Neuchâtel – Auvernier – Montezillon
  • Distanz: 10 km / 3 h
  • Aufstieg: 350 m, Abstieg: 50 m)

Die TeilnehmerInnen des SAC-Workshops und ich nahmen aber die Littorail nach Auvernier (das Küstentram Neuchâtel – Boudry ist die einzige noch existierende Linie von ehemals sieben Neuenburger Tramlinien). Nach der Weindegustation im Maison Carrée blieb noch der Aufstieg nach Montezillon:

  • Distanz: 4.5 km / 1.5 h
  • Aufstieg: 310 m, Abstieg: 0 m
  • Mein Total: 146 km / 41.5 h / Aufstieg: 4000 m / Abstieg: 3440 m

Positiv

  • Der Schweizerische Alpen-Club (SAC) ist Projektpartner von Klimaspuren. Der SAC ist sich bewusst, dass Bergsportlerinnen und Bergsportler vom Klimawandel stark betroffen sind, aber auch zum Klimawandel beitragen. Er engagiert sich deshalb für eine möglichst klimafreundliche Ausrichtung seiner Aktivitäten, um sein Ziel der Klimaneutralität zu erreichen: mit konkreten Massnahmen beim Zentralverband, mit Pilotprojekten und Anreizen zusammen mit den 111 SAC-Sektionen sowie mit Kommunikations- und Sensibilisierungsmassnahmen für die Bergsteigergemeinschaft im Allgemeinen. Hier ist der Bericht von Lucie Wiget über die Veranstaltung mit dem SAC-Zentralverband zur Zukunft des Bergsports in Zeiten des Klimawandels und die Workshops zu einem klimafreundlicheren Bergsport.
  • Jean-Denis Perrochet, der vom Weinmagazin Vinum zum Schweizer Biowinzer des Jahres 2016 gewählt wurde, bewirtschaftet mit seiner Frau und seinem Sohn die Domaine de La Maison Carrée nach den Regeln des biodynamischen Rebbaus. Die Methoden der Familie Perrochet sind einerseits urtümlich, andererseit hochmodern: Während die Trauben heute noch auf vertikalen Holzpressen ausgepresst werden und die Weine ausschliesslich in grossen Eichenfässern reifen, helfen die Erkenntnisse aus der Biologie, den Weg des Naturprodukts vom Weinstock bis ins Weinglas zu erfassen und zu verstehen. Chapeau für die charaktervollen Weine, fürs Aufzeigen, dass Weinbau auch ohne Chemie möglich ist, und für den branchenunüblichen Einsatz für die Trinkwasserinitiativen!

  • Unser Übernachtungsort in Montezillon: L’Aubier, entstanden vor über 40 Jahren, ist ein Demeter-Hof mit 40 ha Land und einer Demeter-Käserei. L’Aubier ist aber auch ein Öko-Hotel mit Seminar-Räumen und einem Restaurant mit einfacher Vollwertküche. Ausserdem ist l’Aubier ein Bioladen mit Produkten direkt vom Hof, eine kleine Öko-Wohnsiedlung für Famillien und SeniorInnen und eine Ausbildungsstätte. An seinem zweiten Standort in Neuchâtel betreibt l’Aubier ein kleines Stadthotel und ein Café mit eigener Kaffeeröstung. Kurz: ein grossartiges und nachhaltiges Projekt!

Negativ

  • Nichts.

Start und Ziel von Klimaspuren
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