Sehr geehrte Frau Dr. Edet
Diese Hineinwölbung in meine Bequemlichkeit muss Ihnen doch nicht leid tun, freue ich mich doch riesig über die 5.5 Millionen Dollar, die bald einmal auf meinem Konto landen. Und ich hüte mich zu fragen, woher diese Gelder stammen, denn einem geschenkten Gaul schaut man besser nicht ins Maul. Gefragt habe ich mich allerdings, warum Sie, als persönliche Assistentin und Sekretärin des nigerianischen Senatspräsidenten Ahmed Ibrahim Lawan die Akten niederbrennen und nicht shreddern. So ein Reisswolf ist praktisch — und Sie müssten nach der Aktenvernichtung nicht auch noch das Büro entstauben.
Ab Ihrer Hineinwölbung in meine Bequemlichkeit musste ich mich zwar nicht kugeln vor Lachen, aber ein bisschen gewölbt habe ich mich schon, denn selten habe ich einen deutschen Text gelesen, der so wenig Schreibfehler enthält (im Word ruft er quasi keine Wellenlinien hervor) und doch so wenig deutsch ist. Ich habe mir die Mühe gemacht, Ihre Email-Nachricht mit Anmerkungen zu versehen, um Ihnen klar zu machen, warum Ihr Text mich so belustigt. Hoffentlich verbessert sich Ihr Deutsch noch lange nicht, denn das wäre weniger spassig und mehr Leute würden auf Ihre falschen Versprechungen reinfallen. Sorry für meine Hineinwölbung in Ihre Unbequemlichkeit.
Ich bedanke mich schon im Voraus für die Zusendung der ATM-Karte, die ich nie besessen habe, und freue mich auf Ihre Überweisung.
Freundliche Grüsse und Gott segne dich auch.
Ihr Kulturflaneur
Beilage
18. August 2020 um 0:26 Uhr
Das wird aber eine gewaltige Kontowölbung.
Ich gratuliere herzlichst.
Meine Omma hat auch immer gesagt: „Spare in der Schweiz – dann hast Du in der Not!“