Um es vorwegzunehmen: Den sperrhölzernen De Tomaso Pantera aus meinem Freitagstexter #17 vom 23. November 2018 gibt es nicht mehr. Die Motorsänger haben ihren 1:1-Nachbau im Rahmen einer Performance abgefackelt. Aber auch den Sportwagen, der als Vorbild für diese Luxus-Seifenkiste diente, gibt es nur noch als teure Oldtimer-Occasion: Gemäss Wikipedia produzierte der italienische Automobilhersteller De Tomaso 1993 den letzten Pantera.
Als Freunde und Bekannte 1995 die Motorsänger GmbH gründeten, waren die Geschäftsfelder noch breiter und reichten von Kunstinstallationen über Messestände und Ausstellungen bis zur Luftstation der öff öff aerial dance company. Seit 2001 haben sich die Motorsänger immer mehr auf zwei Gebiete spezialisiert: Gestaltung und Bau von Spielplätzen und Planung und Bau von Wasserrädern zur Energiegewinnung.
Auch der De Tomaso Pantera in Sperrholz gehört in die Anfangszeiten der Motorsänger. Dieses Projekt war einerseits eine Hommage an den schnittigen Sportwagen mit vielen PS, der schon damals nicht mehr produziert wurde, und andererseits eine augenzwinkernde Kritik an der lauten Potenzprothese. Wie sich der Sperrholz-Pantera im Strassenverkehr bewährte, zeigt folgendes Youtube-Video:
Auch die letzte Fahrt des Sperrholz-Pantera ist auf Youtube dokumentiert:
Die Jury hatte es diesmal sehr einfach, ist doch — abgesehen von einem Beitrag von Herrn Schlabonski, der wegen Bildermangel ausser Konkurrenz bleiben will — nur ein einziger Vorschlag eingegangen, der auch gleich den Publikumsapplaus von nömix bekam. Die Jury musste also nicht abwägen, bewerten und Punkte verteilen, um den Sieger dieses charmanten Textwettbewerbs zu erküren. Sie musste sich nur eine Frage stellen: Ist der die vorgeschlagene Legende preiswürdig und darf derChristoph den nächsten Freitagstexter ausrichten? Die Jury war einstimmig der Meinung, dass derChristoph mit seinem Supervorschlag den Pokal mehr als verdient hat und den nächsten Freitagstexter ausrichten muss. Und so bekommt derChristoph den Freitagstexterpokal postwendend zurück. Wundern sollte er sich nicht, heisst doch sein Blog: Boomerang — alles kommt zurück. Auch der Freitagstexter. Herzlichen Glückwunsch!
Eine ketzerische Frage
Ich stelle fest, dass die Beteiligung am Freitagstexter laufend abnimmt. Das letzte Mal gewann ich als Zweitletzter den Pokal, diesmal gewinnt derChristoph zwar verdient, aber auch als einziger valabler Teilnehmer. Wie lange kann das noch so weitergehen? Ich stelle Euch deshalb die ketzerische Frage: Sollen wir den Freitagstexter beenden? Sollen wir das Stöckchen, das nun schon mindestens ein Jahrzehnt lang die Runde macht, in den Ofen werfen? Oder sollen wir warten, bis die Beteiligung auf null sinkt? Was meint Ihr?
Im Gegensatz zum Sperrholz-Pantera ist der Freitagstexter vorläufig noch nicht in Flammen aufgegangen. Hier geht’s weiter zum nächsten Freitagstexter:
Die ewige Bestenliste auf Twitter: twitter.com/Freitagstexter
28. November 2018 um 10:37 Uhr
Thank you, thank you, thank you.
Bloggende Menschen gibt es wie Sand am Meer. Es sollte doch möglich sein, den Freitagstexter weiter am Leben erhalten zu können. Aber es haben sich ein paar Parameter verändert. Waren’s früher Plattformen wie antville, blogger.de und auch twoday, die eine eigene Blogsspähre hatten, diffundiert die Bloggerei in immer mehr selbstständig gehostete Blogs auf wordpress-Basis. Die Interaktion unter den Bloggenden ist eine andere geworden. Auch ist es zu beobachen, dass viele nicht mehr nur bloggen, des Bloggens willen, sondern haben klar definierte Themenkreise. Die Bloggerei ist zielgerichteter geworden. Der Spaßfaktor ist nicht weg, sondern ein anderer. Es wird weniger geplaudert, es werden mehr und mehr Agenden verfolgt und Klicks generiert. Trotzdem glaub ich an den Freitagstexter und werde am Freitag wieder ein Bild ins Netz nageln.
29. November 2018 um 19:57 Uhr
Ich bin auch der Ansicht, daß man diese Tradition nicht mutwillig beenden sollte. Wenn es irgendwann mal keinen mehr interessiert, wird es einen unfreiwilligen letzten Freitagstexter geben, der kommentarlos in einem Blog vor sich hinschimmelt. Bis dahin sollte es so bleiben, wie es ist — auch wenn gelegentliche Interventionen, Einsendeschlußverlängerungen oder Privatinitiativen nötig werden, weil der geregelte Betrieb nicht mehr so rund läuft wie früher. Vielleicht wird’s ja mal wieder mehr — und wer von Euch bei Fratzebuch ist oder mehr als meine 10 Twitter-Follower hat, der sei aufgerufen, dort vielleicht mal ein bißchen zu trommeln dafür.
30. November 2018 um 16:10 Uhr
Ich möchte ja auch nicht der Totengräber des Freitagstexters sein, aber der Freitagstexter leidet je länger je mehr unter mangelnder Beteiligung, was für alle frustrierend ist: für die TexterInnen, weil der Wettbewerb nicht mehr spannend ist, für die AusrichterInnen, weil sie für den Pokal keine echte Auswahl mehr haben. Angesichts dieser Misere müssen wir uns schon die Frage stellen, wie wir die Beteiligung wieder steigern können. Falls das nicht gelingt: Wie soll der Freitagstexter enden? Ich möchte jedenfalls nicht derjenige sein, auf dessen Blog der Freitagstexter kommentarlos dahinschimmelt…