Am Tag 5 steigen wir vom Kurort Rathen auf die Ikone der Sächsischen Schweiz: die Bastei. Diese Mischung aus Felsenarena und Kunstwelt fasziniert nicht nur uns — sie ist eine 1a-Touristenattraktion.
Atemberaubender Ausblick
Wir nähern uns den Basteifelsen und erreichen einen zweiten Aussichtspunkt, der sich rund 200 Meter über der Elbe befindet. Von hier geht es fast senkrecht zum Fluss runter — der Ausblick ist deshalb atemberaubend:
Mitten in der Felsenarena
Dann besichtigen wir die Felsenburg Neurathen, die so geschickt in die Felsen bebaut ist, dass es kaum zusätzliche Befestigungen brauchte. Dahinter tut sich plötzlich eine ganz eigene Welt auf: eine faszinierende Felsenarena mit Dutzenden von Steinen, die alle Namen tragen, wie Gansfelsen, Storchennest, Bienenkorb, Lokomotive oder verlorener Turm.
Ikone einer ganzen Region
Die eigentliche Ikone der Sächsischen Schweiz ist aber keiner dieser Steine und Felstürme, sondern eine 1851 erbaute Sandsteinbrücke, die eine 40 Meter tief eingeschnittene Scharte überbrückt und die Bastei touristisch erschliesst: die Basteibrücke.
Ich habe mir die Mühe gemacht, die ersten 100 Bilder, die auf Google-Bildersuche mit dem Stichwort „Sächsische Schweiz“ gefunden werden, auszuwerten: 23 zeigen die Basteibrücke, 40 Landschaften mit verschiedensten Felsen, Klettersteigen, Wasserläufen etc. und 13 das Elbtal. 19 Bilder sind Karten vornehmlich der Sächsischen Schweiz. Übrig bleiben 5 Bilder, die unter die Kategorie Diverses fallen. Die Basteibrücke ist also das dominierende Sujet auf fast einem Viertel der Bilder — sie steht für eine ganze Region. Als Ikone hat sie es sogar auf den Desktop von Windows 7 geschafft:
Feines Mittagessen mit Aussicht
Nach dem schweisstreibenden Aufstieg und der ausgiebigen Würdigung der Aussicht genehmigen wir uns ein feines Mittagessen auf der Sommerterrasse des Berghotels Bastei:
Schmuckes Städtchen
Danach wandern wir nach Wehlen — ein gemächlicher Abstieg durch einen eher langweiligen Wald. Erst als wir die ersten Häuser von Wehlen erreichen, wird es wieder interessant: Von der Burg über der Stadt geniesst man einen schönen Blick auf die Elbe und das Städtchen am Fluss:
Auch in Wehlen sind die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Hochwasser noch voll im Gang. Aber inzwischen ist es schon fast unerträglich heiss und wir müssen vor einer Stadtbesichtigung zuerst den Durst löschen und ein Eis essen.
Was uns an den Gastronomiebetrieben am Markt auffällt, ist der unterschiedliche Umgang mit den Hochwasserschäden: Während die einen mit einer Parforce-Leistung schon sämtliche Spuren des Hochwassers beseitigt haben und sich auf der Menukarte bei den HelferInnen bedanken, bewirten andere ihre Gäste in improvisierten Strassencafés und streben mit Hochdruck die Rückkehr zur Normalität an und bei Dritten tut sich gar nichts: wegen Hochwasser geschlossen! Vermutlich brauchen sie mehr Zeit, sich vom Schock zu erholen und sich zum dritten Mal innert elf Jahren aufzuraffen, den Dreck zu beseitigen.
Fazit: Die Ikone der Sächsischen Schweiz muss man gesehen haben. Und: Die Stadt Wehlen ist schon bald wieder so herausgeputzt wie zuvor.
__________________
A propos Schweizen in aller Welt
Zum heutigen Nationalfeiertag hat die NZZ eine interaktive Karte mit den Schweizen in aller Welt ins Netz gestellt — anscheinend hatten wir die Nase voll im Wind:
Danke für den Hinweis, lieber Trox.
Schreibe einen Kommentar